Töpferliebe
Barfuß durch den Wald und den Gefühlen freien Lauf lassen – Deja über ihre Verbundenheit zur Natur
Interview mit Deja Hauptman:
Während meines Studiums an der Akademie für bildende Künste und Design in Ljubljana habe ich mit verschiedenen Materialien gearbeitet, vor allem mit Glas und Ton. Aber mein Herz schlug immer schon mehr für Ton, weil Glas sich für mich zu kalt anfühlt. Ton ist erdiger, wärmer und deshalb liebe ich dieses Material.
Das Töpfern und Herstellen von Keramik spielen eine wichtige Rolle in meinem Leben. Sie nehmen einen wichtigen Teil in meinem Leben ein. Ich neige dazu, ein Perfektionist zu sein, und das Töpfern hilft mir, etwas entspannter zu sein. Töpfern lehrt mich eine Menge Dinge: öfter den „Flow“ zu spüren, den Dingen einfach ihren Lauf lassen, die unvollkommenen Dinge zu akzeptieren. Während ich töpfere, werden mein Geist und meine Gedanken ruhig und ich entspanne mich, weil ich mich nur auf die Drehscheibe und das Modellieren konzentriere. Die Welt um mich herum verschwindet. Am Töpfern liebe ich zwei Dinge: den Prozess und das Ergebnis. Schon beim Entwerfen stelle ich mir bereits vor, das fertige Produkt in den Händen zu halten: es anzufassen, betrachten und verwenden zu können. Ich denke das Vorausdenken ist ein wichtiger Teil im kreativen Schaffen.
Die Natur beeinflusst mich und meine Arbeit sehr stark. Viele meiner Ideen entstehen daraus oder sind von ihr inspiriert. In der Natur kann ich meinen Gefühlen freien Lauf lassen und ich fühle mich einfach frei. Wenn ich im Sommer durch den Wald spaziere, ziehe ich oft meine Schuhe aus und laufe barfuß. So kann ich den Boden und all die schönen Naturmaterialien wirklich spüren und ich fühle mich mit unserer Erde verbunden. Und irgendwie ist es mit der Arbeit mit Ton dasselbe Gefühl – es ist einfach toll.
Diese Natürlichkeit, die rauen und reinen Oberflächen und Formen, versuche ich, auf meine Keramik zu übertragen. Über meine Produkte zu transportieren. Alles, was ich töpfere, ist von der Natur inspiriert: von der Erde, den Felsen, den Wurzeln, den Blättern, den Bäumen. Alles fließt in meine Arbeit mit ein.
Interviewpartner: Deja Hauptman
Autor: Verena Schmied
Fotos: Daniel Zanger
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